10.09.2023
Hoffte man vor dem Spiel noch auf einen gelösten Knoten durch den erkämpften Auswärtssieg in Waldsolms, muss man sich nach dem Spiel der Realität stellen, dass ein Topstürmer aktuell ausreicht um dem TSV den Zahn zuziehen.
Zum Spiel: 1.Halbzeit
Bereits nach 6 Minuten hätte Niederbiel in Führung gehen können. Jan Stamm verhinderte aber per Fußabwehr den frühen Rückstand. Nach 15 Minuten dann aber der verdiente – wenn auch in der Entstehung glückliche – Führungstreffer der Gäste. Einen geklärten Ball nahm der zentrale Mittelfeldspieler direkt und schippelte den Ball im hohen Bogen an die Unterkante der Latte, von wo er ins Tor sprang. Wahrlich ein Sonntagstreffer.
Der TSV antwortete aber prompt. Luca Rauber setzte sich auf ungewohnter Linksverteidigerposition durch und nahm Kay Rauber mit. Pass auf Niklas Schäfer, der durch den 16-er wuselte, den freien Niklas Heinz fand und dieser nur noch einschieben brauchte.
Niederbiel versuchte es immer wieder mit langen Bällen auf ihre Lebensversicherung der letzten Jahre Marvin Jackwerth. In der 32. Minute erlief sich Jackwerth einen dieser Bälle und nahm das ausgestreckte Bein von Nico Hofmann dankend an. Elfmeter, 1:2.
Der TSV antwortete dagegen wieder gut. David Böhm stieg im generischen Strafraum zum Kopfball hoch und wurde dabei von seinem Gegenspieler Volley genommen. Den Strafstoß verwandelte Daniel Roskosz mit Hilfe des Innenpfostens sicher zum 2:2.
Das muntere Elfmeterschießen ging jedoch weiter. Erneut ein langer Ball auf Jackwerth, erneut bot ihm Nico Hofmann die Chance auf das Foul im 16er, erneut der Pfiff des Schiedsrichters und erneut Niederbiels Kapitän ins rechte untere Eck. 2:3, 36. Minute.
Der Knackpunkt des Spiels dann die 42. Minute. Nach einer Freistoßflanke stand Basti Schäfer in der Luft, köpfte den Ball gut aufs lange Eck, doch der Torhüter parierte stark. Niederbiels Cedric Held erhielt den Ball und konnte ungestört 70m über den Platz sprinten. Der dreifache Begleitschutz konnte sich dann auf Höhe des Strafraums seinen Pass auf Jackwerth anschauen, der den Ball im 1-gegen-1 ins lange Eck versenkte. Aber es kam noch dicker. Der anschließende Anstoß fand den Weg direkt ins eigene Tor. 2:5. Absolutes Kacktorpotential.
Bildergalerie: Die Bilder zum Spiel: TSV Blasbach - SG Niederbiel
2.Halbzeit
In der Halbzeit wurde dann einiges umgestellt. Die zwischenzeitliche taktische Umstellung der Abwehrkette wurde rückgängig gemacht und auch das Projekt Jugend forscht beendet. Die Innenverteidigung besetzte die Außenpositionen und die erfahrenen Recken Kay Rauber und Daniel Roskosz übernahmen das Zentrum. David Böhm zog es zurück ins Mittelfeld, wo er Unterstützung vom eingewechselten Emre Geyik erhielt.
Und der Start war durchaus vielversprechend, Geyik setzte Heinz in Szene, der zunächst an der Latte scheiterte, den zweiten Versuch dann aber artistisch reinstelzte. 3:5. Ging hier vielleicht doch noch etwas?
Antwort: Nein. Bereits in der 56. Minute sorgte ein fataler Abspielfehler im Strafraum dafür, dass zwei Niederbieler allein vor dem Tor ausknobeln konnten, wer ihn versenkt. 3:6, Messe gelesen. Und das sah man dem Spiel auch an. Niederbiel gewann die allermeisten Zweikämpfe. Jackwerth ließ sich nun von Roskosz weitestgehend aus dem Spiel nehmen, sonst wäre hier womöglich eine noch herbere Heimklatsche möglich gewesen.
Erst in der Nachspielzeit hätte der TSV noch etwas für die Ergebniskosmetik tun können. Zunächst nahm der eingewechselte Nick Figgemeier eine Flanke volley und zimmerte sie Emre Geyik auf der Torlinie auf die Brust (94.). Dann setzte Emre Geyik Niklas Schäfer noch einmal in Szene, der den Ball aber allein vor dem Tor über das Selbige hob (95.).
Ein Saisonstart, der vieles vermissen lässt, was die Mannschaft über Jahre ausgezeichnet hat. Nächstes Wochenende geht es auf die Lemp, wo man in der letzten Saison mit großer mannschaftlicher Geschlossenheit den wohl „dreckigsten“ Sieg feierte.
Eingesetzte Spieler: Jan Stamm – Tobias Brück, Nico Hofmann, Maxi Rauber, Luca Rauber – Niklas Heinz, David Böhm, Daniel Roskosz, Kay Rauber, Niklas Schäfer – Basti Schäfer
Bericht: Mario Rauber